28.09.2005

Lebenshilfe, Teil 2.

"Ich brauche dringend Geld", sagte ich. "Aber dieses Geld hier nehme ich nicht. Es würde gar nicht mir gehören - ich wäre sein Sklave. Dieses Geld würde mich zwingen, bestimmte Dinge zu tun, ich hätte gar keine Wahl."


Ross McDonald, die Küste der Barbaren

Zweimeter / 16:03 / Link / Zwischenruf / Trackback

27.09.2005

Tour de Trance

Als ich heute morgen unter der Dusche ausrutschte und den Vorhang abriss, mir danach das Marmeladenglas auf die Zehen fiel und und ich später beinahe mit meinem Rad stürzte, fiel mir der Satz des großen Miguel Induráin wieder ein.

Vielleicht ist mein wahrer Platz im Leben im Bett.

Zweimeter / 15:31 / Beruhigung / Link / Zwischenruf / Trackback

Frösche und andere Leichen

Morgen, nein, ab morgen, gehe ich joggen, lasse vom Rauchen, erfinde mir ein effizientes Zeitmanagement und mache überhaupt alles ganz anders; also besser. So dachte ich gestern. Und zwar wieder einmal vor dem Einschlafen und bis ins Einschlafen hinein. Da war es, befremdlich genug, erst kurz ...

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Eckstein / 14:16 / Erlunken und erstogen / Link / Zwischenruf / Trackback

15.09.2005

Gute Vorsätze, Teil I

Einen Tag besiegen, die Schlacht um die Ruhe gewinnen, den Triumph einer vollen Stille genießen, den eigenen Geist umarmen, den Frieden schmecken, die Kraft nicht verschwenden, aber wachhalten; orgiastisch kann auch sein, was auf alles verzichtet, wenn nur die Liebe das letzte Wort hat, das sie sich ersparen kann und doch gesprochen wird von dem, was auch noch zwischen die Leere paßt. Oder was?

Die Weiße Stimme des Blues / 16:10 / Beruhigung / Link / 1 Zwischenruf / Trackback

14.09.2005

ÖPNV

Eine Frau sitzt schreiend in der U-Bahn. Unverständliches dröhnt, Unappetitliches wabert aus ihrer Kehle. Die Frisur ist auch nicht so, wie alles an ihr erzählt sie vom Opfer. "Das dauert lange mit dem Orgasmus!" ist der einzige Satz, den alle verstehen.

Alles vertieft sich in die Zeitung oder ein leises Gespräch oder guckt auf die Scheiben, als gäbe es im Tunnel was zu sehen, nicht wenige wechseln beim nächsten Halt den Wagen, ich steige tatsächlich aus und komme mir wie ein Betrüger am schlechten Gewissen vor.

Die Weiße Stimme des Blues / 16:29 / Trinklieder / Link / Zwischenruf / Trackback

08.09.2005

Mittwochsbögen

"Nichts, niemals, nirgends, nie" mähdrescht glaube ich der erste Satz in Arno Schmidts "Kaff" - und hier ein weiterer Grund dafür.

Eckstein / 16:35 / Linkisch / Link / 1 Zwischenruf / Trackback

Voliere

Wenn man im Großraumbüro einer Werbeagentur sitzt. Wenn die Werbeagentur beim ADC so bekannt ist, dass sie ihre Mitarbeiter dazu verleitet, sich der (immer drollig verpackten) Leitlinie restloser persönlicher Dreingabe an die (große) Idee zu beugen. Wenn trotzdem mal nicht, die zur Bemaßung der eignen Kreativgröße unerlässliche, lauthalse Albernheit den Raum beschallt. Wenn also endlich mal alle still sind. Dann drängt sich unter dem durchdringenden Pixelpicken aller hier im Großraumbüro versammelten Computermäuse das possierliche Bild einer Kolonie Wellensittiche auf, die emsig Trill Sprechkörnchen knispeln. Dabei weiß doch jedes Kind, dass Wellensittiche, haufenweise gehalten, niemals sprechen lernen.

Eckstein / 16:30 / Glashaus / Link / 1 Zwischenruf / Trackback

05.09.2005

"... dass er auch Lebensphasen nicht mehr zusammenkriegt, über Aktionen und so ..."

Eckstein / 15:50 / Schwebeteilchen / Link / Zwischenruf / Trackback

Das Bild zum Montag

Eckstein / 11:17 / Link / Zwischenruf / Trackback

04.09.2005

Horror spectaculi

Im vorhinein geschätzte Zuschauer: 20 Millionen. (Die Fragen sind ja im Politischen immer, lohnt es überhaupt, sich zu ereifern? Wo fängt man an? Oder gehe ich direkt über zu (pathosgeladener) Destruktion? Ist also in Bezug auf "Das Duell" zwischen Herrn S. und Frau M. lächelndste Wurstigkeit die Kunst? Energieverschleißender Intellektuellentriumph? Oder apodiktische Zerlegung dieses deutschen Deppenduos? (Inzwischen gehen mir die Zigaretten aus. Und ich deshalb in der Kneipe, in der ich sitze, auf die Suche nach einer Maschine, die solche Dilemmas geflissentlich zu beantworten weiß. Der Automat wartet im Kellergeschoss vor den Toiletten auf mich. Hinter der für Herren reservierten Entsorgungstür: Stimmen. Ich horche, während mein Geld den Tauschvorgang einleitet. Heraus aus dem Ort der abgeschirmten Restentleerung rinnt die Stimme des Kanzlers, dann plätschert die seiner Herausforderin hinterher. Man redet, nicht unerwartet, über Arbeitslosenzahlen.

Offenbar war jemand aus dem Kneipenkollegium so geistesgegenwärtig, die hier unten installierten Lautsprecher dafür zu nutzen, um den 90-minütigen Redeschall des Duos direkt vom Mikrofon ins Siphon zu leiten. "Plumps!", die Schachtel fällt. Und mein Problem hat sich, tiefkunstvoll, finde ich, in den Orkus befördert.))

Eckstein / 23:27 / Kollateralfreuden / Link / Zwischenruf / Trackback

03.09.2005

Sundowner

Spätsommer. Ein unvorsichtiges Wort. So achtlos wie "Fernweh", nur auch eben nicht so eindeutig, wenn man in Deutschland "lebt", im Norden davon allerdings.

Die Sonne, die sich zu wünschen unumgänglich ist, beginnt bereits, gebeugt durch die Tage zu schlendern, ein bißchen wie ein links indoktrinierter Arbeitnehmer, der ständig "Ich kenn' meine Rechte genau!" vor sich hin murmelt. Dabei verrichtet sie ihre Arbeit mit Gleichmut, und komischerweise kommt dabei so etwas wie Eleganz heraus. Trotzdem darf noch geschwitzt werden.

Gewisse Rücken erblicken, wenigstens bewegliche und sich bewegende Teile davon zwischen Spaghettiträgern; das könnte mir so passen. Tut es auch. Das Bier müßte jetzt kalt sein ...

Die Weiße Stimme des Blues / 17:59 / Link / 1 Zwischenruf / Trackback

Lebenshilfe, Teil 1

Wenn man sich auf den Kopf stellt, sieht die Welt schon ganz anders aus!

Die Weiße Stimme des Blues / 09:06 / Kollateralfreuden / Link / Zwischenruf / Trackback

02.09.2005

Ohne Titel

Die Weiße Stimme des Blues / 19:51 / Link / Zwischenruf / Trackback

Zum Wochenende

Es ist ein Tag, der eine Nacht sein sollte, wenn eine Blonde mit schwedischen Wurzeln ihn als schwül bezeichnet und dabei mit den Lippen blinkt, ihr Rock ein vitales Versprechen flattert und ihre Schritte lautlos bleiben. Warum nur geht es mir durch den Kopf, aufgeblasene Luftballons zu beschriften?

Schritt kommt wohl von schreiten, und ein echtes Schreiten beweist, daß über die Hälfte der Erdbevölkerung nicht von hier, diesem traurigen Planeten, stammt. Katzenfutter ist auch noch da. Gut so.

Die Weiße Stimme des Blues / 19:27 / Link / Zwischenruf / Trackback

01.09.2005

Wawawumm

Das war ja einfach.

Wawawumm / 13:43 / Trinklieder / Link / Zwischenruf / Trackback

(Auf der Treppe vor dem Haus)

Der große Wagen setzt zum Parken auf dem Carport an. Seine 7 Laternen pulsen, als wüssten sie umeinander. In gemächlichem Abstand plumpsen 2 Eicheln herab. Selbst die Grillen machen auf Ambient; statt in Speed-Tschirp. Gute Nacht Wawawumm, gute Nacht Don-Boy.

Eckstein / 00:31 / Trinklieder / Link / 1 Zwischenruf / Trackback

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